Kooperation oder Konkurrenz

Der Kommunismus strebt die Abschaffung vom Geld an - was wir in Teil 1 erledigt haben. Der Kapitalismus lebt von der Hoffnung auf Zukunftserträge aus Eigentumsrechten. Liberalismus hingegen hält sich die Freiheit offen, diese Hoffnung zu zerstören. "Schöpferische Zerstörung" ist nach dem zweiten Weltkrieg das liberale Argument gegen den Kommunismus (Schumpeter 1942: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie). Nach der Weltwirtschaftskrise um 1930 und nach zwei zerstörerischen Kriegen ist das Vertrauen in den laissez-faire Kapitalismus zerstört, während der Kommunismus in Russland eindrückliche Erfolge verzeichnet (Stanislaw/Yergin 1999: Staat oder Markt). Um soziale Unruhen in Grenzen zu halten, entwickeln sich in Europa Sozialstaaten, in den USA eine ausgeprägte Regulierung. In den 1980er Jahren wagt man die Deregulierung: Die Iron Lady Margret Thatcher entmachtet die Gewerkschaften durch die Privatisierung der Kohleindustrie. (Nach den Erdöl-Funden in der Nordsee sind die Streiks der Kohle-Arbeiter besser verkraftbar). Die kommunistischen Apparatschiks legen ihre soziale Verantwortung ab und machen sich unter Applaus zu Oligarchen (Kokh 1995: Selling the Soviet Empire). 

 

Nach dem Niedergang vom staatlichen Kommunismus ist die Systemkonkurrenz zum liberalen Kapitalismus heute der erfolgreiche Staatskommunismus von China. Bevor wir uns der vierten Option zuwenden - einem liberalen Kommunismus - analysieren wir, wo, wann und weshalb Kooperation oder Konkurrenz erfolgsversprechend ist.

Kooperation durch Religion

Konkurrenz ist natürlich - der stärkste Gorilla setzt sich durch. Kooperation ist Kultur - der Erfolgsfaktor des Menschen. Ist Kooperation besser als Konkurrenz? Das würde ich nicht verneinen. Aber Kooperation muss konkurrenzfähig sein, um besser zu sein. Die Evolution lebt von Konkurrenz. Der Biologe Werner Siefer schreibt die Hälfte seines Buches "wir - und was uns zu Menschen macht" über erbarmungslos egoistische Gene; um im zweiten Teil die Überlegenheit der Kooperationsfähigkeit hervorzuheben, welche den Menschen einzigartig macht. Konkurrenz ist natürlich - ohne Mutation und Selektion wäre keine Anpassung an veränderte Umweltbedingungen möglich. Man kann "survival of the fittest" als das Überleben des Stärkeren im Raubtierkapitalismus miss-interpretieren. Ein Rückfall ins natürliche ist jederzeit denkbar - wird der menschlichen Kultur-Entwicklung jedoch nicht gerecht. Der Mensch machte sich die Welt nicht Untertan, indem er stärker war als der Gorilla, sondern nachdem er zu kooperieren begann. Gegenseitiges Verständnis und soziale Kompetenz erfordert eine ausserordentliche Gehirn-Entwickelung. Während ein Affenkind nach wenigen Monaten selbstständig ist, dauert es beim Menschenkind fast 20 Jahre, bis das Gehirn ausgewachsen ist. Diese lange soziale Lernzeit, verbunden auch mit einem beachtlichen Hirn-Energiebedarf, hat sich beim Menschen evolutionär über Jahrtausende entwickelt und durchgesetzt. Nur dank gesellschaftlicher Kooperation ist eine Mutter in der Lage, mehrere unselbstständige Kinder gleichzeitig zu erziehen. Affen können nur deshalb alljährlich ein neues Kind bekommen, weil das alte bereits selbstständig ist. Ein soziales Gehirn erfordert eine langjährige Entwicklungszeit, und die Entwicklungszeit ist nur dank sozialer Kooperation möglich. Was hat diese kulturelle Entwicklung mit Religion zu tun?

 

Etwas überzeichnet könnte man das Leben der Jäger und Sammler als Paradies darstellen. Nur 21 bis 35 Stunden pro Wochen mussten die wenigen damals lebenden Menschen aufwenden, um sich dem reichen pflanzlichen und tierischen Nahrungsangebot zu bedienen. Der Historiker Ian Morris beschreibt (in "Why the West Rules - For Now"), wie die Eiszeit zur Domestizierung erster Pflanzen und Tiere führte. Urmenschen sammelten Gräser, deren Körner noch nicht aus den Spelzen gefallen sind. Fallen die Körner nicht zu Boden, kann sich die Pflanze nicht vermehren -  ein evolutionärer Nachteil in der Natur. Die Menschen ernten bzw. selektionieren diese natürlich-evolutionär benachteiligten Körner; dieses zukünftige Getreide vermehrt sich im Umfeld menschlicher Siedlungen, die Domestizierung beginnt. Die entstehende Landwirtschaft ist arbeitsintensiv, überwindet jedoch die Nahrungsmittelknappheit während der Eiszeit und wird zum Wachstumsmotor danach. Die Ackerbau-Kultur verbreitete sich - nicht weil Sammler diese für vorteilhaft hielten und ihr Verhalten umstellten - sondern weil die Landwirte mit mehr Arbeit mehr Nahrung produzierten und damit mehr Nachkommen ernährten. Die im Mittleren Osten entstandene, wachstumsstarke Ackerbau-Kultur verdrängt Jäger und Sammler wie den Neandertaler aus Europa. 

 

Mit der Landwirtschaft gewinnt der Eigentums-Begriff erst an Bedeutung. Ob die Vorfahren gutes Ackerland erschaffen haben, wird entscheidend. Erste Kult-Handlungen dienten wohl verständlicherweise der Verehrung der Vorfahren. Davon zeugen reich verzierte Schädel-Funde unter den Behausungen dieser Urmenschen. Weise Männer, die mit den Ahnen in Verbindung stehen - oder wohl deren Weisheit pflegten, waren die nächste Entwicklungsstufe hin zu Religion und hierarchisch-kooperativer Organisation. Das Anlegen von Bewässerungssystemen, welche die Ernte signifikant steigern, erfordert Zusammenarbeit. Die den Ahnen nahestehenden "Priester" verbessern durch die Organisation der Zusammenarbeit die Produktivität der Gesellschaft. Eine kooperative Gesellschaft kann mehr Wohlstand mit weniger Arbeit erreichen; wobei die eingesparte Arbeit auch zum Bau von Kult-Objekten und Tempeln eingesetzt werden kann. In der Grösse der Tempel manifestiert sich die "übermenschliche" Kraft der Priester. In alten griechischen und hinduistischen Sagen sind Könige und Götter nicht eindeutig getrennt - diese Mythen mögen auf der Geschichte dieser alten Kulturen beruhen, in denen Priester zu mächtigen Königen bzw. Göttern wurden. Ägyptische Pharaos hatten noch etwas Göttliches - doch Ihre Sterblichkeit ist ein Risiko bezüglich Machterhaltung. Spätere Königshäuser sehen sich daher nur noch als Vertreter der göttlichen Macht. So rechtfertigt sich die monarchische Macht bis zur französischen Revolution als moralische Autorität, bis aufklärerische-liberale Gedanken dem Menschen das moralische Handeln auch ohne strafende höhere Macht zutrauen. Die Verehrung des Monarchen als Gottheit oder Person göttlichen Ursprungs hält sich im Kaiserreich China länger. In Japan galt der Kaiser bis zum zweiten Weltkrieg als direkter Nachfahre der Sonnengöttin. 

 

Diese Herleitung hebt die Bedeutung der Religion in der Evolution des Menschen hervor; die Religion als erste Form zur Organisation von "übernatürlicher" Kooperation. Je mehr Menschen einer bestimmten Ethik folgen, umso wirkungsvoller die Kraft dieser Kultur. Es ist nachvollziehbar, dass verschiedene Propheten sich mit verschiedenen konkurrenzierenden Gottesbildern Glaubwürdigkeit erschufen. Entscheidend ist weniger die Wahrhaftigkeit der Religionsgeschichte; übermenschlich ist die Kraft, die aus der gemeinsamen Ethik resultiert. "Du sollst nicht töten" ist eine verbreitete Grundregel. Es braucht nicht eine göttliche Instanz, die uns für das Befolgen dieser Regel belohnt - das Befolgen der Regel selbst macht die Welt zu einem friedlicheren Ort. Statt über dogmatische Religionsauslegung und traditionelle Werte zu streiten könnte die Menschheit heute ihre Überlebensperspektive verbessern, indem sie sich einigt auf die Regel, keine fossilen Brennstoffe zu verbrennen. 

 

Lange lebte ich im Glauben, dass mich Gott irgendwie belohnen wird, wenn ich seine Regeln einhalte - die ich mit dem Verzicht auf Erdölkonsum erweitert habe. Wenn ich heute anzweifle, dass kein Gott es richten wird, wird mir die Notwendigkeit noch deutlicher bewusst, dass wir alle am gleichen Strick ziehen müssen, damit mein und unser gemeinsames ethisches Handeln Wunder bewirken kann.

Monotheismus oder Demokratie?

Die verstrittenen arabischen Stämme zu einen, war eine historische Leistung vom Propheten Mohammed (ab 622 n.Chr.). Statt sich gegenseitig zu bekämpfen, ist das gebündelte Gewaltpotential der Araber stark genug, um den Orient zu erobern und über Nordafrika bis nach Spanien vorzudringen. Wenn Religion gewissermassen die Fähigkeit ist, Menschen mittels gemeinsamer Ethik zu einen, kann man sie nicht danach beurteilt werden, inwiefern sie einer irgendwie gearteten, übermenschlichen, göttlichen Macht gerecht wird - denn die menschliche Einigkeit ist die übermenschliche Macht. Wenn Propheten verkünden, ihr Moralkodex sei ihnen von Gott vermittelt worden, finden sie womöglich mehr Gehör, als wenn sie das Werk sich selbst zuschreiben. Welcher Propheten sich mit welchen Gesetzen durchsetzen, ist wohl evolutionär davon abhängig, ob er mit der richtigen Idee zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Entscheidend ist alleine die Glaubwürdigkeit der Führung und wie sich deren Glaubenssätze im Zusammenleben bewähren. (Survival of the fittest - im Sinne von Überleben des Passendsten.) Der 3.Kalif Uthman wird 656 n.Chr. ermordet, nachdem ihm Vetternwirtschaft vorgeworfen wird; dass sein Nachfolger Ali die Mörder Uthmans nicht konsequent verfolgt, führt zu den ersten inner-muslimischen Kämpfen und resultiert im Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten. Wiederum ist die Frage sekundär, wer "gottestreuer" ist - offensichtlich ist nur die Schwächung durch Uneinigkeit.

 

Das Christentum wurde eher in kleinem Rahmen zurückgezogen kultiviert, bis sich 313 nach Christus der römische Kaiser Konstantin dem Christentum zuwendet, um den Zerfall des römischen Reiches aufzuhalten. Es war üblich, dass sich die römischen Kaiser einen Schutzgott auswählten - z.B. den Kriegsgott oder Jupiter der Göttervater. Konstantin wählt den christlichen Gott, neben dem es keinen anderen gibt - diese Einigkeit soll auch seine Macht stärken. 380 nach Christus wird das Christentum zur Staatsreligion, wieder steht der Herrscher - nun als Stellvertreter Gottes - an der Spitze der Religion. In der orthodoxen Kirche hat sich diese Interpretation gehalten. Als der römische Kaiser sein Machtzentrum von Rom nach Konstantinopel (Istanbul) verlagert, wendet der Bischof von Rom seinem Machtzerfall ab, indem schlussendlich die Kirche geteilt wird in die orthodoxe Kirche mit dem Kaiser (und später dem russischen Zar), und der römisch-katholischen Kirche mit dem römischen Bischof bzw. dem "Papst" als Oberhaupt. Der Papst scheint seine Machtstellung als Legitimator der Herrscher erfolgreich auszubauen, indem er andere, nach dem Zerfall des römische Reich erstarkende Herrscher zu göttlich legitimierten Kaisern krönt. Im Gegenzug unterstellt der Frankenkönig sein Volk dem christlichen Glauben. Der Einigungs-Erfolg der päpstlichen Machtpolitik ist entscheidender als deren göttliche Rechtfertigbarkeit. 

 

Weshalb lässt Gott Kriege zu? Weshalb ruft der Papst zu Kreuzzügen auf? Das lässt sich wohl eher verstehen, wenn man statt an Gott an kooperative Einheiten glaubt. Eine Religionsgemeinschaft ist eine kooperative Einheit. Je grösser, umso mächtiger diese kooperative Einheit. Missionierung macht insofern Sinn, damit möglichst viele Individuen die gleichen Vorstellungen von Gut und Böse haben - so wird das proklamiert "Gute" eher Realität, als wenn beispielsweise gar nicht so klar ist, ob ein Mann von verschiedenen Frauen Kinder haben darf - oder die gesellschaftliche Rollenaufteilung gänzlich hinterfragt wird. Heute mutet man einem Volk zu, in Mehrheitsentscheiden über Gut oder Böse zu entscheiden. Demokratie ist eine Zumutung - wörtlich, und nicht negativ gemeint. 

 

Die gottgesandte Monarchie rechtfertigt sich durch ein negatives Menschenbild - ohne Kontrolle durch eine höhere Macht würde der Mensch seine egoistischen Triebe ausleben. Es ist eine gewagte These der Aufklärung, dass - weil jeder Mensch moralische Gefühle habe - durch gegenseitiges Einfühlungsvermögen die Interaktion von Individuen zu einem moralischen Ergebnis führt; ohne moralischen Zwang von oben. Das ist grob die "Theorie moralischer Gefühle", welche der Moralphilosoph Adam Smith 1759 publiziert und erklären soll, weshalb ein freier Markt funktionieren soll. 1776 entsteht mit den USA die erste Demokratie. Die Macht vom Klerus und dem verbündeten Adel dem Volk zu übertragen, war 1789 Ziel der französischen Revolution. Ohne Napoleon wären die alten, gottlegitimierten Machtstrukturen in Europa vorerst nicht gefallen. Die Aufklärung resultierte in neuen verbindenden Werten: Demokratie und Freiheit. Das Eigentum der Kirche, welche die Könige stütze, wurde aufgelöst. In Paris wurden Kirchen geschlossen oder in "Tempel der Vernunft" umbenannt. Robespierre hielt jedoch irgendeine Art Gottheit für nötig, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Zentralistischen Bestrebungen folgend wurde 1794 ein grosses Fest zur Anerkennung eines Höchsten Wesens gefeiert. Letztlich überlebt die christliche Kirche, doch die Trennung zwischen Staat und Religion entbindet sie gewissermassen ihrer ursprünglichen Funktion. 

 

Die erfolgsbringende Motivation der französischen Revolutions-Truppen ist auf die Erkenntnis der Bürger zurück zu führen, dass sie erstmals für sich selbst, für ihre Nation kämpfen. Die Soldaten auf der anderen Seite kämpfen im Namen ihrer Könige, für ihren Herrn, weil sie dafür bezahlt oder verpflichtet werden. Schweizer Söldner verteidigten die Bastille, weil sie damit ihr Brot verdienten - es kam auch vor, dass sie für verschiedene Herren gegeneinander kämpften. Für eine Nation zu kämpfen, die man als Volk kontrolliert, ist etwas anderes als das Machtgebiet seiner Obrigkeit zu verteidigen. Während die Königshäuser Europas durchaus verwandtschaftliche Beziehungen pflegten und alle durch die Kirchenmacht geeint und legitimiert wurden, entwickeln sich aus der Demokratisierung Nationalismus - was anfangs 20. Jahrhundert wiederum problematisch wird. Nationalstaaten sind die neuen kooperativen Einheiten. Zwischen ihnen herrscht wiederum: Konkurrenz. Im deutschen Sprachgebrauch spricht man von "Volkswirtschaft" - als ob es so klar wäre, was ein Volk ist, und dass dieses in einer staatlich-kooperativen Einheit zusammen lebt. 

 

Die Vorstellung, dass die Welt in Nationen eingeteilt sein soll, führt unter anderem auch zu der fragwürdigen Grenzziehung zwischen Syrien und dem Irak. Das 2014 von ISIS ausgerufene Kalifat widersetzte sich wie ein Anachronismus dieser Logik. Dass die arabische Welt sich zusammenrauft und sich gegen öl-imperialistische Interessen wehrt, mag durchaus ein berechtigt zweckmässiges Vorhaben sein. Terrorismus ist der Krieg der Armen, Krieg der Terrorismus der Reichen. Glaubt man den von Jürgen Todenhöfer recherchierten Motiven der IS-Kämpfer, hat der islamische Staat jedoch keineswegs das Potential, die Muslime zu vereinen. Einem strikten Monotheismus folgend sind sie konsequent: Gott ist der einzige Gesetzgeber, Demokratie ist eine gotteslästernde Anmassung. Der Konflikt zwischen dem schiitischen Iran und dem sunnitischen Saudi-Arabien spitzt sich zu - das ist keine zweckmässige Ausgangslage, um die muslimische Welt zu einen. Die Länder im Mittleren Osten gegeneinander auszuspielen ist das beste Mittel, um zu verhindern, dass sie wie zu Mohammend's Zeiten zu vereinter Stärke zurück finden. Wenn man Religion als gemeinsamen Willen zur Weltverbesserung sieht, stellt sich die Frage, ob es wichtiger ist, an gewissen überlieferten alten Regeln festzuhalten - mit mehr oder weniger Toleranz gegenüber andersgläubigen - oder ob die Einigung auf womöglich neue gemeinsame Regeln erfolgsentscheidend ist. Für letzteres steht die Demokratie. 

Unternehmen als kooperative Einheiten

Koloniale Unternehmen

Auch Unternehmen - "Gesellschaften" - sind kooperative Einheiten. Bis ins 19. Jahrhundert waren Unternehmer Individuen mit persönlicher Haftung - abgesehen von ersten Joint-Stock-Limited-Liability Companies, welche heute als Prototypen der modernen multinationalen Konzerne gesehen werden können. (Nick Robins: The Corporation that Changed the World - How the East India Company Shaped the Mordern Multinational)

 

Ein Schiff nach Indien zu senden ist teuer und risikoreich: Kehrt es erfolgreich zurück, zahlt sich die Investition dreifach aus - doch viele Seefahrer fanden auf der langen Reise den Tod. In Summe mag es sich lohnen - doch welches Individuum nimmt das Unfallrisiko auf sich? Aus dieser Problematik heraus entstehen die erste Kapitalgesellschaften mit einer staatlichen Monopol-Lizenz. Die Britische Krone gibt um 1600 der Britischen East India Company eine Lizenz für jeweils 20 Jahre, Kapital für See-Expeditionen von verschiedenen Teilhabern zu bündeln. Und die Company soll die einzige sein, die Handel zwischen Indien und Grossbritannien ausübt - zu viel Konkurrenz könnte den Preis so weit sinken lassen, dass die Fahrten nicht mehr kostendeckend sind und der Handel wieder zum Erliegen kommt (vergleiche die Monopol-Bestrebungen der Erdölgesellschaften im 19.Jahrhundert). Nach 20 Jahren muss sich die Company jeweils wieder rechtfertigen und einen Teil ihres Gewinns als Lizenzzahlung an die Krone abtreten. Um 1750 produzierte Indien rund 1/4 der Industriegüter - Grossbritannien weniger als 2%. Indische Weber lebten kaum schlechter als ihre europäischen Berufsgenossen. Doch 1757 verstand es die britische Handelskompanie, sich in die indische Politik einzumischen. Die Funktionäre der East India Company (EIC) missbrauchten Handelsprivilegien, welche ihnen die Mogul-Regierung gewährt hatte, und wurde deshalb zeitweise aus Kalkutta ausgewiesen. Genau zu dem Zeitpunkt, als britische Soldaten eintreffen, eigentlich um französische Handelsniederlassungen anzugreifen. Doch während der mehrwöchigen Überfahrt hatten Frankreich und Grossbritannien Friede geschlossen, weshalb der Kommandeur der EIC die Soldaten kurzerhand zur Einnahme von Kalkutta einsetzt. Eine private Handelsunternehmung wird zur Kolonialmacht. In der Schlacht bei Plassey treten 3000 Soldaten der EIC gegen 50'000 Soldaten der Moguls an - das indische Heer wäre durchaus noch stärker, wären die Truppen nicht in Bihar und Afghanistan beschäftigt. Doch die Briten haben dem indischen General Jafar versprochen, ihn als neuen König zu unterstützen, wenn er die Seite wechselt. Auch für Indien wird der Bruch geeinter Kraft zum Verhängnis. So kämpfen plötzlich Inder gegen Inder, und nach dem Sieg Jafars mit den Briten erhält die Handelskompanie die Steuerhoheit über 10 Millionen Inder. Nun muss sie nicht mehr Silber aus Europa heranschiffen, sondern verwendet die Steuereinnahmen zum Kauf der indischen Waren. Die Mogul mögen ebenso diktatorische Herrscher gewesen sein wie die meisten Könige jener Zeit, doch immerhin legten sie Bewässerungssysteme und Getreidevorräte für Dürreperioden an. Die EIC Funktionäre hingegen durften Binnenhandel auf eigene Rechnung tätigen, und witterten gute Geschäfte, als sich 1770 eine Hungersnot abzeichnet. Während die Briten spekulieren, verhungern über 1 Million Inder. Die kurzsichtige Gewinnoptimierung der Funktionäre bringt die EIC jedoch mittelfristig in Schwierigkeiten - die Aktien der EIC sind eingebrochen, und 1772 bittet die Handelskompanie um Staatshilfe. 1773 wird der EIC deshalb das Privileg zugesichert, als einzige Handelsfirma Tee zollfrei in die nordamerikanischen Kolonien einzuführen. Dieser fragwürdige Kostenvorteil bzw. diese Ungleichbehandlung verärgert amerikanische Händler; als Akt des Widerstands gegen die britische Kolonialpolitik werfen Bostoner Bürger 342 Kisten Tee der EIC ins Hafenbecken. Drei Jahre nach dieser "Tea Party" ruft die USA ihre Unabhängigkeit aus. 

 

Geprägt von den Missständen der East India Company veröffentlicht Adam Smith 1776 sein Werk "Wealth of Nations". Die Interessen der Händler und Gewerbetreibenden widersprechen oft dem öffentlichen Interesse; Smith ist kritisch gegenüber der politischen Einflussnahme der Merkantilisten und argumentiert für den Freihandel. Das Handelsmonopol der East India Company fällt 1833, freie Händler steigen in den Asienhandel ein. Manches grosse Handelshaus wird in jener Zeit gegründet, und liefert mit hohem Gewinn Opium nach China. Der Rauschgiftkonsum ist im chinesischen Kaiserreich verboten, doch die europäischen Händler sehen ein grosses Potential in dem illegalen Handel, um ihr Silber-Abfluss-Problem in den Griff zu bekommen. Das Kaiserreich akzeptiert ausschliesslich Silber als Tauschmittel gegen den beliebten Tee, hochwertiges Porzellan und Seide. In den Augen vom chinesischen Kaiser sind die Europäer Barbaren, die scheinbar auf chinesische Produkte angewiesen sind - China braucht jedoch nichts von Europa ausser Edelmetall. Um den Silber-Strom einzudämmen, senden die europäischen Händler immer mehr Opium an chinesische Schmuggler-Ringe. Angebaut wird das Opium in Indien - von der East India Company. Bauern werden gezwungen, das Rauschgift anstelle von Lebensmitteln anzubauen. Die Britische East India Company hat somit nicht nur Indien verknechtet und die USA in die Unabhängigkeit getrieben, sondern auch wesentlich zum Niedergang vom Chinesischen Kaiserreich beigetragen. Die umgeschlagenen Opium-Mengen verfünffachen sich zwischen 1821 und 1837, und nachdem fast 1% der Chinesen drogenabhängig wurde - insbesondere Beamte und Soldaten - kommt es 1839 bis 1842 zum ersten Opiumkrieg: Die chinesische Führung zwingt die europäischen Händler in Kanton, ihre Opium-Fracht zur Vernichtung auszuhändigen. Da der Opium-Absatz durch strikte inländische Repression ohnehin schwierig wurde, willigen die Händler ein - nachdem ein britischer Admiral ihnen eine Entschädigung durch die Regierung in Aussicht gestellt hatte. Dies lag nicht in seiner Kompetenz, doch die Händler haben im britischen Parlament grossen Einfluss und bestehen auf die Zahlung. Man kommt zur Einsicht, dass die Chinesen für die beschlagnahmte Ware bezahlen sollen - und entsendet Kriegsschiffe, um die Forderung durchzusetzen. Militärisch sind die britischen Stahlkreuzer den chinesischen Dschunken weit überlegen. China wird zur Zahlung von 6 Millionen Silberdollar gezwungen sowie zur Abtretung von Hong-Kong und zur Gewährung direkter Kontakte der Europäer zur Qing-Regierung. Im zweiten Opium Krieg erzwingen die Europäer die Liberalisierung vom Drogenhandel. Es braucht doch sehr viel Euphemismus, um diese Geschichte als Erfolg des freien Handels und der fortschrittlichen Europäer zu sehen. In Indien erheben sich 1858 indische Soldaten gegen ihre britischen Herren; das folgende Blutvergiessen veranlasst die britische Regierung, die Herrschaft der privaten Handelsgesellschaft zu beenden und selbst die koloniale Verantwortung zu übernehmen. 1874 wurde die Company aufgelöst und die Aktien in Staatsanleihen umgewandelt. 

 

Die East India Company war die erste Joint Stock - Limited Liability Company. In einer Zeit, in der nicht wenige Händler ihre kolonialen Abenteuer mit dem Tod bezahlten, war die unsterbliche juristische Person ein innovatives Konzept - ein wertvolles Privileg. Die EIC-Aktionäre hatten vorerst wie noch heute in einer Genossenschaft unabhängig vom eingesetzten Kapital eine Stimme; bis Grossaktionäre ihre Aktien auf Strohmänner zu verteilen begannen. Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu gründen, war bis ins 19.Jahrhundert kein freies Recht, sondern ein staatlich-kontrolliertes Monopol-Privileg. 1811 wurde in den USA das erste Gesetz zur Gründung von Gesellschaften mit beschränkter Haftung erlassen. Die Limited Liability Kapitalgesellschaft wird zum Grundpfeiler der kapitalistischen Entwicklung. Bevor Haftung auf das investierte Kapital begrenzt wurde, gab es einige juristische Streitigkeiten, inwiefern welcher Anteilseigner bei Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft nachschusspflichtig ist. Muss der Aktionär einspringen, der kurz vor der Insolvenz die Aktie erworben hat, oder ist der haftbar, der zur Zeit der Fehlinvestition Anteilseigner war? Die Begrenzung der Haftung erlaubt mehr Risiko - mehr "Unternehmertum" - mehr Innovation. Sie steht jedoch im Widerspruch zu Adam Smiths Argumentation, dass frei agierende Händler aufgrund ihrer Risiko-Aversion "wie von unsichtbarer Hand geleitet" das Gemeinwohl optimieren. Der internationale Handel ist kein abschreckendes Risiko mehr - wie Smith einst postulierte. Unternehmer drohen mit einer Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland, wenn im Inland strengere Gesetze bezüglich Umweltschutz oder Arbeiterrechte diskutiert werden. Es ist auch verständlich, dass juristische Personen nicht wie Menschen moralische Gefühle haben - wie sie Smith in seiner Theorie voraussetzt. Die moralische Verantwortung verwischt zwischen Funktionären (Managern) und Eigentümern. Die Aktionäre der EIC im kühlen London wussten nicht, dass das Gebaren ihrer Funktionäre im fernen Indien Millionen Inder in den Tod treibt. Ebenso sehen sich die Aktionäre von Rüstungsunternehmen heute nicht verantwortlich für die Konsequenzen von umstrittenen Waffengeschäften - ihre Einsichtsmöglichkeit und ihr Einfluss sei beschränkt. Umgekehrt sind Funktionäre bzw. Manager dazu angestellt, den Gewinn für ihre Eigentümerschaft zu steigern. Persönlich könnten sie moralische Skrupel haben, doch sie sind zumindest kurzfristig erfolgreicher, wenn sie unbeirrt ihrem Auftrag folgen. Mit voller Profit-Chance - aber beschränkter Haftung. Für einen multinationalen Konzern möchte kaum ein Manager persönliche Haftung übernehmen. Wären zukünftig wieder nur persönlich haftende Rechtsformen zulässig, so gäbe es wohl mehr kleine Unternehmen, mehr Wettbewerb - was Adam Smith wohl deutlich besser gefallen würde. Dass Liberalismus gemeinwohlsteigernd funktioniert, setzt moralische Gefühle voraus, die den heute dominierenden Marktakteuren - den Aktiengesellschaften - nicht von Natur aus gegeben sind. 

 

Personen, denen es an Einfühlungsvermögen und Mitgefühl fehlt, wird Autismus diagnostiziert. Das menschliche Gehirn ist überproportional grösser als jenes von jedem Tier, weil soziale Interaktion und Kooperation eine hohe Hirnleistung erfordert. Autisten können mit dieser hohe Hirnleistung Telefonbüchern auswendig lernen - aber sie finden sich in der sozialen Gesellschaft nicht zu recht. Wenn man Konzernen, die auf der Geschichte der EIC und der Opiumhändlern aufbauen, ebenso mangelndes Mitgefühl diagnostiziert, kann man sich die Frage stellen, ob die Schulung betriebswirtschaftlicher Optimierung als Autismus-Training gesehen werden kann. Wissenschaftler haben 1245 Professoren angeschrieben und 576 Antworten ausgewertet, und kommen zum Schluss, dass jene Personen, die Ökonomie studiert haben, signifikant weniger kooperationsbereit sind (Robert H.Frank, Does Studying Economics Inhibit Cooperation?). Umgekehrt sind Gesellschaften/Unternehmen intern durchaus kooperative Einheiten - je grösser, umso mächtiger. Fusionen lohnen sich nicht nur, weil gewisse Prozesse rationalisiert werden mögen, sondern weil Konkurrenz reduziert und Monopolmacht entwickelt wird. Grosskonzerne mögen die Krönung vom Kapitalismus sein, aber der Feind vom Liberalismus. 

 

Monopole und Erdöl

Dass zum Kauf der asiatischen Güter immer weniger Silber verschifft werden musste, erfreute die europäischen Händler. Die britischen Textilproduzenten hingegen fürchten um ihre Konkurrenzfähigkeit.

Hohe Lohnkosten sind der Treiber der Mechanisierung. Während EIC Funktionäre indischen Webern skaverei-ähnliche Arbeitsbedingungen aufbürden, entstehen 1770 die ersten Spinnmaschinen und James Watt's Dampfmaschine. Erste Dampfmaschinen sind bereits seit 1712 im Einsatz, um Grundwasser aus Kohleminen zu fördern, um wiederum mehr Kohle fördern zu können. Der Wirkungsgrad lag unter 1% - der Einsatz der energie- und kapitalintensiven Maschinen lohnt sich nur unter den englischen Rahmenbedingungen bzw. hohen Löhnen im Verhältnis zu tiefen Energie- und Kapitalkosten. 

 

Die East India Company hat wesentlich die Vergangenheit von Indien, China und den USA geprägt; während diese Monopolgesellschaft aufgelöst wird, entstehen die Konzerne, die noch heute die Wirtschaft prägen: Erdölkonzerne. Geschichte der kommerziellen Erdölnutzung - hier eine Zusammenfassung von "The Prize: The Epic Quest for Oil, Money, and Power" von Daniel Yergin - beginnt 1859 mit der ersten erfolgreichen Bohrung in Pennsylvania, nordwestlich von New York. Das Erdöl wird vorerst als Leuchtmittel verbrannt. Die Nachfrage nach dem billigen Petroleum wächst schnell, doch in den ersten Jahren schiesst das Erdöl noch schneller aus dem Boden als der Markt sich entwickelt. Ab 1870 prägt John D. Rockefeller mit seiner Standard Oil Company das Raffinerie-Geschäft in den USA. Er kann als Beweis dienen, dass Wirtschaftskräfte durchaus erfolgreich nicht liberale Ziele verfolgen können. Rockefeller ist bis zuletzt überzeugt, dass Standard Oil ein Instrument zum Wohl des Menschen sei, weil es Chaos und Unbeständigkeit durch Stabilität ersetzt, der Gesellschaft einen gewaltigen Fortschritt ermöglicht und einer Welt der Dunkelheit das Geschenk des "neuen Lichts" gebracht hat. Es sind jedoch seine Geschäftspraktiken, die nach Bekanntwerden ausschlaggeben dafür sind, dass Kartellbehörden dem "Laissez-Faire Kapitalismus" ein Ende setzen. 

 

Rockefeller will dem ruinösen Preiskampf im Ölgeschäft ein Ende setzen, indem er konkurrierende Raffinerien aufkauft und eine Allianz schmiedet. Als wichtiger Kunde der Eisenbahngesellschaften hat er nicht nur speziell günstige Transport-Tarife; es besteht auch eine geheime Abmachung, dass Standard Oil für jedes Fass, das die Eisenbahn von Mitbewerbern transportiert, eine Rückzahlung erhält. Weigert sich ein Raffinerie-Betreiber, mit ihm zu kooperieren, senkt Standard Oil seinen Preis in dessen Gebiet. Monopol-Macht ist im Erdöl-Geschäft erklärtes Ziel und Mittel, um trotz Überangebot gute Geschäfte machen zu können (vergleiche auch OPEC ab 1970). Rockefeller weiss die neuen Rechtsformen - beschränkt haftende juristische Personen - gut zu nutzen. Das Konstrukt seines Trusts wird geheim und intransparent gehalten. Um 1880 kontrolliert der Standard Oil Trust rund 80% vom Raffinerie- und Endkundenmarkt. In der Öffentlichkeit mehrt sich die Kritik gegen die Trusts - auch in anderen Branchen; die Bundesstaaten Ohio und Texas leiten Anti-Monopol-Verfahren gegen Standard Oil ein. 1890 verabschiedet der amerikanische Kongress den Sherman Anti-Trust Act. Standard Oil findet die Lösung des Problems in New Jersey: Dieser Bundesstaat erlaubt per Gesetzesänderung die Errichtung von Holdinggesellschaften - Aktiengesellschaften, die Aktien anderer Firmen besitzen durften. Dass nicht nur natürliche Personen Anteile an Kapitalgesellschaften halten dürfen, ist ein Bruch mit der traditionellen Unternehmensgesetzgebung in den USA; ein kleiner aber entscheidender Schritt in der Entwicklung der Konzerne. Standard Oil wandelt 1889 ihr intransparentes Netzwerk von treuhänderisch gehaltenen Beteiligungen in eine Holding. Die Öl-Lobby zeigt sich grosszügig gegenüber politischen Parteien: Die Manager spenden als Privatpersonen für den Wahlkampf. Daran erinnern sie die Politiker gerne wieder, wenn ein Gesetz ansteht, das gegen ihre Interessen verstösst. In der Präsidentschaftswahl 1904 kreiden die Demokraten dem Republikaner Theodore Roosevelt Wahlkampfspenden vom Big-Business an; die Standard Oil Manager versuchten ihn mit 100'000 USD auf seine Seite zu ziehen (entspricht damals 66 kg Gold bzw. heute 2.6 Mio USD). Darauf hin ordnete Theodore Roosevelt die Rückzahlung der Spende an. Ob die Rückzahlung erfolgte, ist offen (das Geld war ausgegeben), aber tatsächlich sagte er den Trusts den Kampf an. Roosevelt ist keineswegs Sozialist, doch für ihn gibt es nur eine Gegenkraft zur Macht der Konzerne: Den Staat. 

 

1911 ordnete der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Auflösung von Standard Oil an. Die Gesellschaft wurde nach Regionen aufgeteilt, wobei John D. Rockefeller jeweils weiterhin Grossaktionär aller Unternehmen blieb. Der ehemalige Hauptsitz wurde zu Standard Oil of New Jersey, abgekürzt SO - gesprochen EssO - die sich später Exxon nennt. Standard Oil of New York (SOCONY) heisst später Mobile Oil, auch die Californische Chevron und weitere resultieren aus der Entflechtung. Das zerschlagen der alten Zentral-Führung erweist sich für Rockefellers Vermögen letztendlich gewinnbringend. Der Markt wächst so schnell, dass sich die Regional-Unternehmen ihre regionalen Märkte kaum strittig machen. Anderseits können sich in den Regionen neue Ideen und Innovation entfalten. Ein Forschungsprojekt aus Indiana fand in der Zentrale von New Jersey keine Unterstützung: Ein chemisches Verfahren, um mehr Benzin aus dem Rohöl zu gewinnen. Benzin war lange nur ein wenig gefragtes explosives Nebenprodukt neben dem Petroleum. Öl zum Antrieb von Schiffsmotoren zu verwenden war vorerst ein kleiner Markt, um "minderwertiges" Öl zu verwerten. Doch die in die Unabhängigkeit entlassene Standard Oil of Indiana verstand die Zeichen der Zeit: Die 1903 gegründete Ford Motor Company begann 1914 mit der Fliessbandfertigung vom Model T, was eine Preissenkung und Produktion von bis zu 9000 Automobilen pro Tag erlaubte. Standard Oil of Indiana erteilte erfolgreich Lizenzen für das Cracker-Verfahren, mit dem die Benzin ausbeute mehr als verdoppelt werden konnte (auf bis zu 45%). Mit der anlaufenden Automobilisierung steigt die Bedeutung von Benzin rasant, sodass letztendlich auch die ehemalige Muttergesellschaft nicht darum kommt, ihrem Abkömmling Lizenzgebühren zu entrichten. Binnen eines Jahres war der Aktienkurs der meisten Nachfolgefirmen auf das Doppelte gestiegen, im Fall von Indiana sogar auf das Dreifache. John D. Rockefellers Vermögen vergrösserte sich nach der Aufteilung infolge der Kursgewinne auf 900 Millionen Dollar. 

 

Heute Verfügen die Rockefeller-Erben über mehrere Milliarden USD; die über 3 Mrd USD verfügende Rockefeller Stiftung kündigt 2016 an, alle Beteiligungen an Unternehmen zu abzustossen, die klimaschädliche Rohstoffe fördert. Die Familienstiftung kritisiert Exxon Mobil scharf: Exxon habe "die Öffentlichkeit in die Irre geführt" in der Diskussion um den Klimawandel. Der Milliarden-Erbe David Rockefeller ist langjährige Förderer der Repubikanischen Partei. Die ehemaligen Standard-Oil Teile Exxon und Mobile fusionierten 1999 wieder, nachdem gesetzliche Kartell-Bestimmungen wieder gelockert wurden. Mit über 440 Mrd USD/Jahr Umsatz ist Exxon Mobil 2008 global das zweitgrösste Unternehmen, gefolgt von - Ausnahme Wallmart - dann: British Petrol, Chevron und Total, übertroffen nur von Royal Dutch Shell. Seit 2012 arbeiten die Rockefeller in der Vermögensverwaltung mit einer noch älteren Familien-Dynastie zusammen, den Rothschilds. Die Geschichte der Bankier-Familie geht auf das 16.Jahrhundert zurück, den Einstieg ins Ölgeschäft haben die Rothschilds jedoch auch früh gefunden. Zusammen mit den Nobels erschliessen sie die russischen Ölquellen am kaspischen Meer. 1873 reiste Robert Nobel auf der Suche nach Wallnussholz für Gewehrschäfte nach Baku, wo kurz zuvor erste Erdölbohrungen erfolgreich waren. Sein Vater erfand die Seemine und gründete in Russland einen Waffenkonzern, sein Bruder Alfred erfindet das Dynamit. Robert und Ludwig Nobel kaufte statt Wallnussholz eine kleine Raffinerie und beginnen den grossen russischen Markt zu erschliessen. Ein schwieriges Problem war jedoch der Transport über weite Entfernungen. Dass nicht genug Holz für Ölfässer organisierbar war, führte zur Entwicklung des Öl-Tankers. Doch im Winter war der Seetransport über das kaspische Meer nicht möglich; im 549 km östlich gelegenen Tiflis war es günstiger, Petroleum aus Amerika zu importieren. Die Rothschilds kommen ins Spiel, um eine Eisenbahn über das Gebirge ans Schwarze Meer zu finanzieren. Als Ludwig Nobel 1888 stirbt, verwechseln manche Zeitungen den "Ölkonig von Baku" mit dem Dynamit-König. Die Konklusion der verfrühten Nachrufe, er habe mit der Erfindung "neuer Methoden des Verstümmelns und Tötens" ein Vermögen gemacht hat, bewegen Alfred Nobel dazu, die Nobel-Preise zu stiften, durch die sein Name für die Nachwelt mit der Würdigung höchsten menschlichen Strebens verbunden bleiben sollte. 

 

Um Überproduktion abzusetzen, soll das russische Öl ab 1892 nach Asien verschifft werden, vom Sohn eines britischen Muschelhändlers: Marcus Samuel benennt seine ersten Tankschiffe nach Muscheln - daher der Unternehmensname: Shell. Es bedurfte einer Weiterentwicklung der Tankschiffe und Lobbying bei der britischen Regierung, um eine Erlaubnis für den Transit durch den 1869 fertiggestellten Suez-Kanal zu erhalten. Das Monopol von Standard Oil in China zu durchbrechen, war eine logistische Meisterleistung: Neue Tankschiffe, Tanklager & ein Händlernetzwerk musste in verschiedenen Regionen aufgebaut werden - alles im Geheimen - um nicht durch lokale Preissenkungen wieder vertrieben zu werden. Fast wäre das neue Distributionssystem an seiner Innovation gescheitert: Standard Oil verkaufte in Kanistern, Shell erwartete fälschlicherweise, die Endkunden kämen mit eigenen Behältnissen, um das Öl aus den Tanks zu kaufen. Schnell musste eine lokale Kanister-Fertigung organisiert werden - und die globale Distribution von Shell hatte Erfolg. Royal Duch wird Shell 1902, nach einem Zusammenschluss mit der niederländischen Ölgesellschaft, die in der niederländische Kolonie Indonesion auf Öl gestossen war. 

 

Die Verbindung mit den Niederlanden brachte dem britischen Ölhändler in der entscheidenden Debatte im britischen Parlament wenig Glück. Samuel hatte gute Beziehungen in die britische Marine aufgebaut; er gibt vertraulich die Information weiter, dass eine deutsche Schiffahrtslinie einen Zehn-Jahres-Ölliefervertrag abgeschlossen hatte, wobei ein Teil der Lieferung für geheime Erprobungsversuche der deutschen Marine verwendet wurde. Das aufstrebende Deutschland strebte nach einem Platz an der Sonne, die britische Vorherrschaft auf den Meeren stand dem Traum entgegen. Mit den neuen technischen Möglichkeiten entbrennt 1904 ein Marinewettrüsten, und Öl wird zum Schlüssel für Geschwindigkeit. Die in Grossbritannien regierende liberale Partei ist gespalten in "Navilisten", die für eine "Grossmarine" eintraten, und "Ökonomisten", welche die Ausgaben für die Marine beschränken und statt dessen mehr Geld in Sozial- und Wohlfahrsprogramme stecken wollten, die sie für erforderlich hielten, um den inneren Frieden zu gewährleisten. "Wird Grossbritannien die Seeherschaft aufgeben, um Altersrenten zu bezahlen?" fragt eine Zeitung. Den Briten fällt es vorerst schwer, sich von der einheimischen Kohle zu verabschieden; doch östlich vom Suezkanal ist Öl billiger als Kohle, Öl beansprucht weniger Frachtraum und braucht weniger Heizer - in der Seeschlacht müssen keine Männer von den Geschützen abgezogen werden, um Kohle aus entfernten Bunkern heranzuschaufeln, wenn diese knapp wird. 1910 wird der Ökonomist Winston Churchill Innenminister. Mit einem englisch-deutschen Marineabkommen relativiert sich die Unausweichlichkeit eines Krieges, das Budget der Navy wird zugungsten von sozialen Reformen gekürzt. Doch 1911 markiert Deutschland mit einem Kanonenboot Präsenz in Marokko, was die anti-deutschen Ressentiments in England und Frankreich stärkt. Ende 1911 wird Churchill Erster Lord der Royal Navy, und er führt die Kolonialmacht in die Abhängigkeit vom Erdöl. 1912 bis 1914 investiert die Royal Navy in ihr grösstes Flottenausbauprogramm - alle Schiffe sind mit Öl betrieben. Um die Versorgung zu sichern, beantragt Churchill im Juni 1914 im Parlament, die Regierung solle 51% der Anteile einer Ölfirma erwerben, die nach langen Mühen in Persien auf Öl gestossen und dringend auf Kapital angewiesen war. "Wir haben keinen Streit mit Shell. Wir haben sie stets verbindlich, rücksichtsvoll, entgegenkommend gefunden, eifrig bedacht, der Admiralität zu Diensten zu sein und die Interessen der britischen Marine und des britischen Empire zu fördern - zu einem bestimmten Preis. Die einzige Schwierigkeit war der Preis" erklärt Churchill. Seit 1901 engagierte sich Grossbritannien für eine Ölkonzession in Persien, um dem wachsenden Einfluss Russlands in Zentralasien entgegen zu treten. Bis 1908 wurde viel Geld verlocht aber kein Öl gefunden; der Befehl zum Projektabbruch war bereits unterwegs, als frühmorgens am 26. Mai 1908 eine Öl-Fontäne aus dem Bohrloch schoss und die Politik im Mittleren Osten dauerhaft verändert. Bevor Standard Oil oder Royal Dutch Shell die junge Anglo-Persian Oil Company schluckt, soll der Britische Staat die Abhängigkeit von den zwei Grosskonzernen brechen - die British Petrol BP entsteht. Mit der Attacke auf Monopole und Trusts hat Churchill es geschafft, dass der Ölantrag überraschend mit 254 gegen 18 Stimmen angenommen wird.  

 

11 Tage nach der politischen Absicherung der britischen Ölversorgung wird der österreichische Thronfolger in Sarajevo erschossen, der Mord führt zur Konfrontation von Österreich-Ungarn mit Serbien. Aufgrund komplexer Bündnissysteme stehen bald die Entente-Mächte Serbien, Grossbritannien, Russland und Frankreich gegen die Achsenmächte Österreich und Deutschland im Krieg. Das grosse Osmanische Reich ergänzt die Achsenmächte und schlägt die Brücke zu einem weiteren erdöl-verbundenen Treiber des ersten Weltkrieges. Deutsche Industrielle um Georg von Siemens und Bankiers unter der Leitung der Deutschen Bank hatten Ende des 19. Jahrhunderts eine Eisenbahnstrecke von Berlin bis Konstantinopel (Istanbul) erstellt, und von dort an weiter bis Konya im Zentrum der Türkei. 1903 beginnen die Arbeiten an den verbleibenden 2400 km bis Bagdad am östlichen Rand des osmanischen Reichs. Um die wachsenden Kosten der Bagdadbahn zu decken, erteilt der türkische Sultan 1912 der deutschen Bank eine Konzession auf alle Öl- und Mineralvorkommen entlang eines 20 km breiten Streifens zu beiden Seiten der geplanten Eisenbahnlinie. Das letzte Teilstück der Bagdadbahn sollte bei Mosul und vor Bagdad durch Regionen führen, in denen deutsche Geologen im Vorfeld grosse Ölvorkommen orteten. Die Eisenbahn hätte Deutschland den Zugang zu den Ressourcen des mittleren Ostens eröffnet. Dies sei für die England nicht hinnehmbar gewesen, glaubt der amerikanische Wirtschaftsjournalist William Engdahl. Serbien liegt an der Strecke zwischen dem Osmanischen Reich und den Verbündeten Österreich/Deutschland. Wurden deshalb serbische Nationalisten zur Provokation bzw. zum Mord angestachelt? Bereits im September 1914 gelang den Briten die Einnahme von Basra, von wo aus sie die Zugangswege zu den persischen Ölfeldern kontrollieren konnten. Schritt für Schritt fielen jene Teile des Osmanischen Reiches in britische Hände, in denen Erdöl zu finden war. 

 

Zu Beginn des 1. Weltkriegs spielten Pferde und die Eisenbahn zentrale Elemente der Planung. Deutschland rückte zügig gegen Frankreich vor, den Franzosen fehlte die Logistik, um Truppen an die Front zu bringen. Als die Eroberung von Paris droht, trägt erstmals das Automobil und damit das Erdöl zum Kriegserfolg bei: In einer improvisierten Aktion fahren Pariser Taxi abertausende von Soldaten genau im kritischen Moment an die Front - die automobile Mobilität durchbricht die Eisenbahn-Planlogistik. Die britische Expeditionstruppe, die im August 1914 nach Frankreich ging, verfügte über nur 827 Kraftwagen - 747 davon requiriert. In den letzten Kriegsmonaten zählte der Fahrzeugbestand der britischen Armee 56'000 Lastwagen, 23'000 Personenwagen und 34'000 Motorräder. Die USA brachten 1917 zusätzliche 50'000 Kraftfahrzeuge nach Frankreich. Im Laufe des Kriegs verhilft auch eine weitere fossil-betriebene Idee aus den USA zum Durchbruch. Die Mobilität endete bald im zermürbenden Stellungskrieg. Das Maschinengewehr hatte die Defensive in den Vorteil gebracht. Um dies zu durchbrechen, knüpfen die Briten an militärische Experimente der Amerikaner mit landwirtschaftlichen Traktoren an - der erdöl-getriebene "Tank" wird in den letzten Schlachten zum Erfolgsfaktor. Ebenso entwickelt sich die Luftfahrt während dem Weltkrieg. So ist es wenig erstaunlich, dass das Geschäft mit dem Erdöl und dessen strategische Bedeutung weiter wächst. 

 

Der in der Nachkriegszeit gelangweilte Weltkrieg-General und spätere Präsident Dwight Eisenhower führt 1919 einen Militärkonvoi von der Ost- an die Westküste der USA, um auf die Notwendigkeit besserer Strassen aufmerksam zu machen. An einigen Tagen kamen die über 40 Lastwagen kaum 10 km vorwärts, das Abenteuer beanspruchte 2 Monate. Als Präsident der USA macht er sich in den 1950er für den Aufbau des Interstate-Highway-Systems stark. 1916 waren in den USA 3.5 Millionen Automobile zugelassen, 1920 sind es über 23 Millionen - ein Jahrhundert des Reisens beginnt - getrieben vom billigen Benzin. 1929 kommen auf 5 US-Einwohner ein Automobil, im Vergleich zu 30 in England, 102 in Deutschland und 6130 in der Sowjetunion. Der Erdölbedarf der USA ist von 1.03 Millionen Barrel pro Tag 1919 auf 2.58 Mio Barrel pro Tag in 1929 angestiegen (2014 sind es 19 Mio Barrel pro Tag). 

 

Die technischen Innovationen beflügeln anfangs 20.Jahrhundert die Zukunftserwartungen, breite Bevölkerungsschichten spekulieren an der Börse - oft können sie dazu günstig Kredite aufnehmen. Die juristische "Erfindung" der Limited Liability beschränkt das Risiko vom Eigenkapitalgeber auf das eingesetzte Kapital - dafür steigt das Risiko vom Fremdkapitalgeber bzw. der Banken und der Finanzwirtschaft als ganzes. In den goldenen 20er Jahren preisen viele dubiose Aktienhändler Beteiligungen an Ölgesellschaften an, deren Ölfund noch in den Sternen steht, oder die nur auf dem Papier existieren. Ein Problem auch für die etablierten Ölgesellschaften wird jedoch ein unerwarteter Ölfund einer lange vergebens in Ost-Texas bohrenden Gesellschaft: Ab 1930 flutet das grösste bis dahin gefunden Ölfeld so viel Öl, dass der Ölpreis von 1 USD/Barrel auf 0.15 USD/Barrel fällt. 

 

Für die Ölindustrie ist Preiszerfall aufgrund immer neuer Kapazitäten lange die grössere Gefahr als die Vermutung, dass das Öl nicht ewig sprudelt. Um einem Preiszerfall entgegen zu wirken, gründet sich 1960 die Organisation Erdöl-Exportierender Länder OPEC, um via Absprache der Fördermenge den Preis zu stabilisieren. Auch wenn es zwischenzeitlich unausweichlich erschien, dass der Ölpreis infolge Knappheit explodieren muss, ist die Knappheitsrendite der Erdölkonzerne ab 2009 erneut gefährdet: Die erneuerbaren Energien werden zur Konkurrenz, wie wir in Teil 4 aufzeigt. Wenn solargetriebener Elektromobilität günstiger ist, kauft kaum jemand mehr Öl. Im Ranking der umsatzstärksten Unternehmen von 2016 ist Shell auf Platz 7 abgerutscht, Exxon auf Platz 10 - vorne liegen neu (neben Wallmart) zwei Chinesische Erdölfirmen und State Grid, der chinesische Stromnetzbetreiber. Die Autobauer Toyota und VW liegen noch vor Shell - wohl bis zur Ablösung durch womöglich chinesische Elektroauto-Hersteller. 

 

Ist Kooperation unter Unternehmen positiv? Auch Unternehmen können nur profitieren, wenn Sie sich zusammenschliessen. Einerseits werden womöglich Stellen eingespart und Economy-of-Scale reduziert die Kosten. Weder Autos noch Photovoltaikmodule wären heute so günstig, würden sie nicht täglich millionenfach produziert. Anderseits womöglich fast wichtiger bei einem Fusions-Entscheid: Je weniger Konkurrenz es gibt, umso eher können Monopol-Renditen abgeschöpft werden. Wer wirtschaftspolitisch Freiheit und beste Bedingungen für Unternehmen fordert, mag ignorieren, dass Konsumenten in der Volkswirtschaft mindestens so wichtig sind. Dass es Kartell-Behörden braucht, um die unternehmerische Kooperation zu limitieren, widerspiegelt sich erstmals in der Erdöl-Geschichte. Nicht die Gewinnperspektive von Unternehmen, sondern preiswerter Wohlstand für die Bevölkerung sollte das Ziel sein. 

 

Grosskonzerne sind mit ihrer bürokratischen Trägheit die vorboten von Planwirtschaft und Sozialismus, so Schumpeter als Verteidiger vom Liberalismus. "Wenn der Markt bei den Ergebnissen, der Qualität seiner Regeln und der Selbstbeschränkung scheitert und sein Nutzen exklusiv beschränkt statt möglichst breit verteilt zu sein scheint, wenn er den Missbrauch privater Macht und das Gespenst roher Gier heraufbeschwört, dann wird er mit Sicherheit einen Rückschlag erleiden - eine Rückkehr zu stärkerer staatlichen Intervention, staatlicher Steuerung und Kontrolle" konkludiert Daniel Yergins 1998 in "Staat oder Markt" - nach der Deregulierung der 80er Jahre, bevor die Finanzkrise die Tauglichkeit vom freien Markt wiederum in Frage stellt und die Finanzmärkte wieder verstärkt reguliert werden sollen. 

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Heinrich Lüthi-Studer

Dipl. Betriebsingenieur ETH

Dipl. Energieingenieur NDS/FH

 

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Verband unabhängiger Energieerzeuger VESE -

eine Fachgruppe der SSES, Heinrich Lüthi hat seit der Gründung bis 2022 im Vorstand mitgewirkt und ist Präsident der Regionalgruppe Nordostschweiz

www.vese.ch / www.sses.ch

Empfehlenswerte Solargenossenschaften:

Genossenschaft Solar St.Gallen, produziert Solarstrom für über 400 Haushalte. Seit der Gründung 2012 hat ibee studer Projekte mit über 2000 kWp ans Netz begleitet und ist auch für den Anlagenbetrieb zuständig.

www.solar-sg.ch

ADEV Energiegenossenschaft bzw. ADEV Solarstrom AG, Betreiber von über 50 Solarstromanlagen in der ganzen Schweiz, sowie Wasser-/Windkraftanlagen und Holz/BHKW-Wärmeverbünden. Hierfür habe ich gearbeitet, bevor ich in St.Gallen selbstständig wurde.

www.adev.ch